Pyra: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. März 2019, 21:16 Uhr

Pyra ist eine der fünf bekannten Städte Rhûns. Sie wurde von der Fruchtbarkeitsgöttin Alea gegründet und ist der Überlieferung nach die Stadt, die sich zur Zeit der Entstehung der Rassen am rasantesten entwickelt hat. Als Sündenpfuhl Rhûns ist sie die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate im ganzen Land. Nach dem letzten Meteoriteneinschlag gab Alea die weltliche Regierung ihres Gebiets ab, sodass mittlerweile Leiripa als Alleinherrscherin in Pyra regiert.

Ihren Namen hat die Stadt von dem Vulkan Pyra, in dessen Inneren sie erbaut wurde. So wurde über die Jahrhunderte aus "die Stadt im Berg Pyra" einfach "die Stadt Pyra".

Geografie

Lage

Im Nordwesten des Landes zieht sich die Gebirgskette der Schwefelberge gen Südosten, wo sie bald auf die Himmelsberge trifft. Diese beiden Gebirgsketten werden oft als ein und dasselbe Gebirge gesehen, was allerdings eine falsche Annahme ist. Tatsächlich haben einige pyranische Forscher und Geologen Beweise erbracht, dass es zwei verschiedene Gebirgszüge sind. Während die Himmelsberge aus diversen Faltungen des Landes entstanden (vielleicht hatte da auch die Göttin Ilonia ihre Finger im Spiel), sind die Schwefelberge rein vulkanischen Ursprungs. Sie sind einander lediglich so nahe, dass sie beinahe miteinander verschmelzen. Inmitten des Schwefelgebirges befindet sich der Vulkan in dessen Innern die Stadt Pyra prosperiert. Der Vulkan ist mit seinen ca. 2.141 Metern der höchste Berg des gesamten Gebirgszugs.

Auch die übrigen Vulkane der Schwefelberge, derer es durchaus noch einige wenige zwischen den Bergen des Gebirgszugs gibt, sind noch immer aktiv und hüllen die Gegend zuweilen in warme Dampfschwaden, die über die Täler schweben. Über die Jahrhunderte hinweg brechen diese Vulkane auch gelegentlich aus, anders als der Berg Pyra, der von Aleas Kräften gezähmt wird und mit seitlichen Schächten versehen wurde, durch die der Druck der Magmakammer bei Bedarf abgelassen werden kann. Einige Zwerge sind spezialisiert darauf diese Schächte zu warten und gegebenenfalls nach Anweisungen des Tempels neu anzulegen, falls einer durch erkaltetes magmatisches Gestein unbrauchbar geworden ist.

Zwischen den Bergen befinden sich viele Täler, die zum Teil für Agrarwirtschaft genutzt werden, teilweise bewohnt und teilweise ungenutzt sind. Einige davon sind nur über das weit verzweigte Tunnelsystem innerhalb der Berge erreichbar, da die Felswände um sie herum derart steil abfallen, dass man das Tal nur mit einem Sturz in die Tiefe erreichen kann.

In Pyras Vulkan hat der Ylgjöll seine Quelle, welcher sich durch das Schwefelgebirge schlängelt und sich zunächst mit dem Gjöllthra aus der Friedensebene und dann mit dem Svolgjöll aus dem Düstermoor vereint um schließlich zusammen mit dem Sylgjöll und dem Gjöllhrid den Gjöll zu bilden, welcher durch Seiya hindurch in die Manossianische See fließt.

Stadt

Die Stadt Pyra ist hauptsächlich der Baukunst der Zwerge entsprungen, die in dem Vulkankrater ein wahres Kunstwerk geschaffen haben. Sie ist an der Kraterwand entlang in 197 Ebenen angelegt, deren Durchmesser leicht variieren, sodass sie im Querschnitt dezent an ein Stundenglas erinnern. Die vielen Ebenen der Stadt werden durch unzählige Treppen, aber auch Flaschenzüge, magische Aufzüge, Rutschen und Tunnel miteinander verbunden, die in einem nahezu undurchdringbaren Durcheinander angelegt sind. Nicht selten gehen Neulinge in der Stadt verloren, weil sie sich einmal in der Treppe geirrt haben. Die Tunnel reichen zudem in einem weit verzweigten System tief in die Berge hinein und beschränken sich dabei bei weitem nicht nur auf den Berg Pyra selbst. In vielen dieser Tunnel finden sich Wohnhöhlen, versteckte Läden für allerlei suspekte Gegenstände und Substanzen und andere Dinge, die in anderen Teilen Rhûns verpönt wären.

Der Kraterboden besitzt einen Durchmesser von ca. 1.000 Metern. Hier befinden sich auch die einzigen wirklich freistehenden Gebäude der Stadt. Hier ist der Großteil an Läden, Werkstätten, Schenken, Kneipen und Freudenhäuser angesiedelt. Allerdings gibt es zwischen den vielen Wohnringen auch einige Ebenen, auf denen sich ebenfalls viele Geschäftsleute mit ihren Verkaufsräumen niedergelassen haben. Wenn man weiß, wo man suchen muss, finden sich auch zwischen den Wohnhäusern einige Spekunken und vor allem Bordelle. In einer etwa 150 Meter breiten Krempe am Rande des Platzes stützen etliche Säulen die erste Wohnebene ab, welche wesentlich schmaler ist als die Ebene des Kraterbodens. So sind nur die mittleren 700 Meter des Platzes nach oben hin offen und ermöglichen so den Blick die 197 Ebenen hinauf.

Herzstück des Kraterbodens ist der kolossale Tempel der Alea, welcher im Norden des Kraters direkt an den sechseckigen Stadtplatz grenzt. Direkt daneben findet sich das ‘Haus der Sinne’, das größte und angesehenste Bordell Pyras. Im Süden liegt dagegen das sogenannte Kampfviertel. Prunkstück dieses Bereichs ist die gewaltige Arena, in der regelmäßig Gladiatorenkämpfe zur Belustigung des Volkes stattfinden. Allerdings kämpfen hier auch Häftlinge aus dem angrenzenden Kerker des Öfteren um ihre Freiheit. Die gegenüberliegende Stadtwache sorgt dabei so gut es ihr möglich ist für die Sicherheit der Pyraner und reibungslose Abläufe.

Zwischen den vielen Einzelhäusern auf dem Kraterboden wurden einige größere Wohnkomplexe angelegt. Diese gehören hauptsächlich den alten Zwergenclans, die maßgeblich am Bau der Stadt beteiligt waren. Sie sind von hohen Mauern umschlossen und werden schwer bewacht. Es ist praktisch unmöglich, einen solchen Komplex käuflich zu erwerben, da sie von den Zwergen eifersüchtig gehütet und von Generation zu Generation vererbt werden. Über den Prunk und Reichtum dieser Wohnanlagen weiß ein jeder zu berichten, der von diesen Zwergen in ihre Hallen eingeladen wurde und sich ihr endloses Prahlen angehört hat.

Die ersten 66 Ebenen, die sich vom Stadtplatz aus etwa 460 Meter kegelförmig in die Höhe winden, haben in sich eine Höhe von durchschnittlich 6,5 Metern. Allerdings haben die Wohnräume nur eine Höhe von etwas 2,5 Metern während das restliche Gestein zum Erhalt der Statik des Berges dient. Diese Wohnhöhlen gelten als Wohnraum für die eher ärmliche bzw. geringverdienende Bevölkerung. Ebene 66 hat nur noch einen Durchmesser von knapp 400 Metern. Über ihr wurde ein Ring aus Wasserspeiern in den Fels gehauen, welche mit einer großen Menge Magie angereichert wurden und im Falle eines Ausbruchs ein magisches Kraftfeld erzeugen, um die höher gelegenen Ebenen zu schützen. Doch auch die unteren Ebenen bleiben im Katastrophenfall nicht ungeschützt. Drei Säulenringe stützen die Ebenen vom Stadtplatz aus ab. In diese Säulen wurden diverse Schutzzauber eingewoben, welche, wie auch die Wasserspeicher, Kraftfelder erzeugen, wenn sie aktiviert werden, um das Volk zu schützen.

Die folgenden 112 Ebenen wurden kontinuierlich höher angelegt, sodass sie schließlich eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen. Die durchschnittliche Breite dieser Ebenen variiert allerdings oft, sodass einige immer wieder durch Säulen von den darunterliegenden Ebenen gestützt werden. Auch hier finden sich etliche Schutzzauber in diesen Säulenringen, die weitere Kraftfelder erzeugen, falls die Wasserspeier einmal versagen. Generell kann man davon ausgehen, dass mit der Höhe der Wohnebene auch das Einkommen der Bürger steigt. Während sich zunächst noch viele kleinere Einfamilienhäuser und Wohnkomplexe mit diversen Einzelwohnungen finden, werden die Häuser in den oberen 50 Ebenen dieses Bereichs immer größer und prunkvoller.

Für alle Ebenen bis zu dieser Höhe gilt allerdings, dass die Häuser nicht freistehend sind, sondern tief in die Felsen des Vulkans gehauen wurden. Daher ist es von außen unmöglich zu sagen, wie groß die Behausungen in Wahrheit sind, denn sie können sich mehrere dutzend Meter in den Felsen hinein erstrecken. Einige Bewohner haben den Fels allerdings so behauen (lassen), dass es so aussieht, als würden ihre Häuser ein Stück weit aus dem Fels heraus ragen. Andere wiederum haben sich Immobilien erworben, die über zwei bis drei Ebenen hinweg übereinander stehen und diese zu einem einzigen Anwesen verschmolzen. Auch einige Drachenhorte reichen über mehrere Ebenen hinweg und sind zudem mit einem Balkon ausgestattet, welcher es den Echsen gestattet, sich in die Lüfte zu schwingen und wieder zu landen. Diese Balkone erfreuten sich schließlich weiter Beliebtheit und wurden auch an andere Wohnhäuser und öffentliche Plätze angebaut, um einen besseren Ausblick in den Krater zu ermöglich.

Die letzten knapp 300 Meter des Vulkankraters teilen sich auf 14 Ebenen mit einer Höhe von bis zu 20 Metern auf. Hier wurde der Krater an der Nordwand trichterförmig behauen um längere Flächen anzulegen, auf denen die Anwesen der reichen Herrschaften ein gutes Stück aus dem Felsen heraus ragen und trotzdem noch Platz für einen Garten lassen. Die Südwand des Kraters führt dagegen weiter relativ steil nach oben, weist allerdings 2 zusätzliche Ebenen auf, da sie höher ist als die Nordwand.

Direktes Sonnenlicht fällt durch den offenen Krater lediglich auf die obersten Ebenen an der Nordseite des Kraters. Die dort erbauten Anwesen sind daher besonders begehrt bei den Reichen und Mächtigen, wechseln aber nur sehr selten ihre Besitzer. Sie gelten als Prestigeobjekt und gehören mittlerweile den Ältesten Familien Pyras. Der Rest des Kraters, liegt dagegen immer im Schatten bis hin zu völliger Dunkelheit. Durchbrochen wird diese Dunkelheit von unzähligen Leuchtkristallen, die in den Kraterwänden natürlich wachsen und teilweise für Lampen und Laternen geerntet werden. Allerdings werden auch Irrlichter gerne eingefangen und zu ihrem Unmut als Lichtspender genutzt. Immer wieder leuchtet es in den Tunneln rötlich, wobei ein fehlendes Flackern bereits verrät, dass es sich hierbei nicht um gewöhnliches oder magisches Feuer handelt. Dieses Leuchten stammt aus vereinzelten, offenliegenden Magmakammern, die neben einer immensen Hitze ihr ruhiges, rotes Licht verströmen.

Tatsächlich sind offene Holz- und Kohlefeuer in Pyra verboten, da die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung mit eventueller Todesfolge zu hoch ist. Die Kochstellen der Wohnhöhlen sind an das zentrale Belüftungssystem angeschlossen, sodass nur dort eine Flamme entfacht werden kann und darf. Wer sich nicht an dieses Verbot hält und sich dabei auch noch erwischen lässt, wird von den Stadtwachen in spezielle Zellen geworfen, in denen kleine Feuer brennen und der dichte Rauch das Atmen sehr erschwert. Wer diesen Zellenaufenthalt überlebt, lässt sich durch die Folgen der Rauchvergiftung nicht ein zweites Mal darum bitten, das Feuerverbot einzuhalten.

Das Trinkwasser in Pyra gilt als besonders schmackhaft, da es durch mehrere Lagen des Vulkangesteins gefiltert wird und einen hohen Reinheitsgrad hat. Innerhalb der Stadt wird es durch ein ausgeklügeltes Rohrsystem zu den Behausungen transportiert und sogar bis weit in die Tunnel hinein gepumpt. Es wird allerdings deutlich davon abgeraten, Wasser aus anderen Quellen zu trinken, da viele andere Wasservorkommen, wie zum Beispiel die heißen Quellen, sehr schwefelhaltig sind.

Sehenswürdigkeiten

Das Plateau ist ein Ort der schlichten Schönheit, der bei geringer vulkanischer Aktivität und passendem Wetter eine atemberaubende Aussicht bietet. Es ist eine natürlich entstandene Hochebene außerhalb des Berges. Hier oben ist es einem möglich, anders als innerhalb des Berges, frei durchzuatmen. An Tagen mit guten Wetterbedingungen kann man zwischen den Ausläufern des Schwefelgebirges hindurch hinaus in Richtung der Stadt Seiya blicken. Zur Rechten erkennt man an solchen Tagen noch die Ausläufer des Düstermoors, zur Linken erstreckt sich die weite Fläche der Friedensebene. Manchmal kann man sogar gerade heraus die ersten Häuser der Hafenmetropole erkennen.

Die heißen Quellen haben ihren Ursprung in tieferen Gesteinsschichten, wo sich das Wasser durch die Nähe zu den Magmaströmen erhitzt und sich schließlich mit Schwefel angereichert in Becken sammelt, die in einigen Kammern im Innern des Vulkans entstanden sind. Die Becken mit einer Entfernung von mindestens 500 m zu den Magmaströmen sind dabei zum Baden geeignet, näher an der vulkanischen Aktivität gelegene Quellen sind dafür zu heiß. Inzwischen wird dieses besonders heiße Thermalwasser und der dort entstehende Wasserdampf für die Heizung der oberen Ringe sowie die Warmwasserzufuhr aller Bereiche der Stadt genutzt, was auch ein Überfließen der natürlichen Becken verhindert.
Allgemein sind die heißen Quellen ein beliebter Badeort geworden, da das Wasser, welches reich an allerlei Mineralien ist, die körperliche und geistige Gesundheit fördern soll. Zudem hilft die Hitze, starke Verspannungen zu lösen. Während also die wohl temperierte Hauptquelle vor allem zur Entspannung und dem Knüpfen und der Festigung sozialer Kontakte genutzt wird, gibt es außerdem abgeschiedene, kleinere Becken, die eher für etwas lauschigere Stunden genutzt werden.

Die Steingärten wurden 3721 v.d.l.M. von einigen einheimischen Künstlern angelegt, die der Stadt etwas Abwechslung und Vielfalt verleihen wollten, wenn denn schon bunte Gärten mit farbenfrohen, wohlduftenden Blumen aufgrund der mangelnden Sonneneinstrahlung nicht möglich und oft auch unerwünscht waren. So wurde ein Garten aus Felsstücken angelegt, die in unterschiedlichen Größen und Formen in einer der größeren Höhlen angeordnet wurden. Die Felsen bieten Sichtschutz zwischen den einzelnen Gebieten des Gartens, aber auch einige Sitzgelegenheiten und ansprechende Formen.

Der Tempel Aleas ist das Herzstück des Vulkankraters. Das riesige und dennoch äußerst anmutige Gebäude zu Ehren der Fruchtbarkeits- und Kriegsgöttin Pyras erstrahlt in weißem Marmor, der jede Lichtquelle aufzusaugen und um ein Vielfaches zu verstärken scheint. Das ehrfurchtgebietende Gebäude ist überwiegend am Rande des nach oben offen liegenden Platzes gebaut, ein Teil liegt allerdings auch unter dem Vorsprung, auf dem die erste Wohnebene liegt. Über einen Tunnel gelangt man schließlich in die berüchtigten Gärten des Tempels, die in einem verborgenen Tal außerhalb des Berges angelegt wurden.

Klima

Da sich Pyra in einem Vulkan befindet, sind die Temperaturen das ganze Jahr über recht ähnlich - heiß! Die unteren Ebenen würden eher einer Sauna mit Temperaturen zwischen 60 und 70 °C gleichen, wenn es nicht das gut durchdachte System aus Lüftungsschächten und Rohrleitungen geben würde, die die Hitze ableiten und frische Luft hinein lassen. Die Abwärme wird in die umliegenden Tunnel geleitet, um sie auf 25 °C zu erwärmen. So herrschen auf allen Ebenen ähnliche Temperaturen, die ab und zu leicht zwischen 30 und 35 °C schwanken. Auch im Winter wird es nie wirklich kalt in der Stadt, nur die höchsten Ebenen können im tiefsten Winter einmal Temperaturen von vergleichsweise ungemütlichen 10 - 15 °C verzeichnen. Es gibt allerdings einige Mechanismen im städtischen Belüftungssystem, die dafür sorgen, dass die Abwärme aus dem Vulkaninneren nicht nur in die umliegenden Tunnel geleitet wird, sondern auch in die höheren Ebenen, sodass die oberen Anwesen noch immer mit ausreichend Wärme versorgt werden.

Je nachdem, wo man sich aufhält, verändert sich auch die Luftfeuchtigkeit. In den Tunneln sammelt sich oft so viel Feuchtigkeit, dass ganze Fluchten glitschig nass sind, während andere Tunnel unheimlich trocken sind und das Atmen unangenehm werden kann. Im Krater selbst ist es immer recht schwül, was sich in den oberen Ebenen etwas bessert, da durch die Krateröffnung gelegentlich mal ein laues Lüftchen herein weht.

Flora und Fauna

Da die Stadt inmitten eines Berges liegt und in den Felsen des selben gehauen wurde, findet sich hier freilich keine Erde, auf der sich Pflanzen ausbreiten könnten, was den Ort recht grau und karg erscheinen lässt. Nur gelegentlich, in den feuchteren Tunneln finden sich einige hartnäckige Steinmoose. Ansonsten ist der Stein zu trocken und hart, als dass sich dort Pflanzen ansiedeln könnten.

Wem der ewige Stein Pyras zu grau ist, der hat sich die nährstoffreiche Vulkanerde in den heimischen Garten geholt, um dort einige Blumen, Sträucher und Kräuter anzupflanzen. Unter den Anhängern Aleas findet sich das Aleafeuer auch gerne in den Hobbygärten, auch wenn es schwer zu pflegen und unmöglich zu züchten ist. Die Besitzer dieser Kleingärten zweckentfremden nicht selten die Lüftungsschächte der Stadt um etwas Sonnenlicht für ihre Blumen zu ergattern. Das wohl berühmteste Beispiel dieser selbstangelegten, grünen Augenweiden, ist die Efeuwand am Stadtplatz, die dereinst von der Hexe Shanya Anyuri angepflanzt wurde, die darin bestrebt war, ganz Pyra in einem grünen Glanz erstrahlen zu lassen.

Anders sieht das an den Außenhängen Pyras aus sowie auf den anderen Hängen der Schwefelberge und in den vielen, teilweise versteckten Tälern. Hier draußen findet sich nicht nur äußerst fruchtbare Vulkanerde, sondern auch entsprechende Bepflanzung. Hier wachsen wild das Aleafeuer, viele verschiedene Kräuter und einige anderen Wildblumen, die sich in den Bergen heimisch fühlen.

Darüber hinaus gibt es an den Südhängen viele Wein- und Kaffeeplantagen, die einen ausgezeichneten Ruf im Land haben. Auch andere Lebensmittel werden auf den Plantagen der Hänge und in den Tälern angebaut, an die ausreichend Licht gelangt.

Die Fauna der Stadt und den umliegenden Tunneln ist dafür erstaunlich vielfältig. Von den winzigen Feuerzwergechsen über Nekromantensalamander bis hin zur Reitechse finden sich hier Reptilien unterschiedlicher Größe und Gefahrenstufe. Als besonders giftig und gefährlich gelten die verschiedenen Skorpionarten von Doppelschweifskorpionen über Sichelskorpione bis hin zum gefürchteten Mantikor. Generell kann man aber durchaus sagen, dass alles, was in Pyra überlebt, dies tut, weil es sich zu wehren weiß. Oder weil es trotz aller Widrigkeiten die Hitze des Vulkans liebt, wie es etwa der Satyrnkäfer tut, der in kleinen Schwärmen an den Lavaströmen zu finden ist.

Außerhalb der Tunnel finden sich schließlich weniger gefährliche Tiere. Einige Singvögel, wie der Flitzpieper, fühlen sich in den luftigen Höhen der Berge sehr heimisch. Auch Bergziegen und Geißböcke finden sich hier draußen zuhauf und werden von den Pyranern gerne gezähmt, um als Nutztiere für Milchprodukte und Fleisch zu dienen.

Geschichte

Bis heute ist der Vulkan, in dem Pyra erbaut wurde, aktiv, doch Alea sorgt mit ihrer Macht dafür, dass er schläft und für die Pyraner bewohnbar bleibt. Dennoch spuckt er immer wieder ein feuriges Inferno aus, wenn Alea ihr Feuer nicht unter Kontrolle hat, was glücklicherweise sehr selten der Fall ist. In diesen seltenen Katastrophenfällen sterben nicht nur jedes Mal etliche Bewohner der Stadt, auch die Sachbeschädigung ist immens, sodass unter anderem die Annalen der Stadt mehrere Male völlig der Magma zum Opfer gefallen sind. Eine genaue Erzählung der Geschichte Pyras ist daher nicht mehr vorhanden, auch wenn die pyranischen Chronisten immer wieder bemüht sind, die Geschichte aus ihrer Erinnerung heraus niederzuschreiben, was diese Aufzeichnungen besonders unzuverlässig und objektiv macht. Der letzte Vulkanausbruch im Jahre 05 n.d.l.M. zerstörte ein weiteres Mal die jüngsten Aufzeichnungsversuche.

Aus der jüngeren Geschichte ist allerdings noch bekannt, dass Edana ihre Schwester Alea im Eismond 3823 v.d.l.M. unter falschen Vorwänden zu einer Schlacht in Nelaris verlockte. So nutzte die Herrin des Todes eine alte Fehde zwischen Alea und dem Waldgott Vivi aus, um ihre eigene Rechnung mit ihrem Bruder zu begleichen. Tausende Pyraner folgten den beiden Göttinnen in die Schlacht und beinahe schien sie gar zu Gunsten der Vulkanbewohner entschieden zu werden, wenn nicht Anael mit ihrem Heer eingegriffen hätte, um ihrem Onkel zur Seite zu stehen. Für Vivi allerdings kam jede Hilfe zu spät, denn Edana erreichte ihr Ziel, und es gelang ihr, den Waldgott mit sich in die Eiswelt zu ziehen. Die Pyraner waren derweil gezwungen, Nelaris geschlagen zu verlassen, als auch die Schicksalsgöttin Azmera sich einmischte und der Schlacht ein jähes Ende bereitete.

Kurze Zeit später, im Jahre 0 n.d.l.M., schwang sich ein gefallener Malakh und Fürst eines niederen Höllenkreises mit Namen Lanar zum Herrscher über die Vulkanstadt auf. Er unterstrich seine Machtstellung, indem er jede wichtige Person des öffentlichen Lebens persönlich meuchelte und die Positionen mit seinen eigenen treuen Gefolgsleuten füllte. Es folgten Monate der Diktatur, und da Alea nichts dagegen unternahm, fand sich der Großteil des Volkes wohl mit der neuen Ordnung ab. So aber nicht die Anhänger der NiMiLa, welche sich gegen den Herrscher auflehnte und ihn ein halbes Jahr nach der Machtergreifung in erbitterten Kämpfen niederstreckte.

Sein gewählter Nachfolger war der Xenokrat Eligor. Doch auch seine Herrschaft sollte von vergleichsweise kurzer Dauer sein. Als im Weinmond 04 n.d.l.M. Shanya Anyuri und Samael Satise aufbrachen, um der Tunnelhexe Manya den Garaus zu machen, entfesselte die alte Hexe ein heftiges Erdbeben, bevor die beiden sie töten konnten. In Folge des Erdbebens brachen etliche Tunnel ein und unzählige Bewohner wurden verschüttet, so zum Beispiel einige Zwerge in der Schenke “Zum Weinhauer”, die in der Woche, die es brauchte, sie wieder auszugraben, den gesamten Wein- und Biervorrat der Schenke leerten. Einer der tragischsten Verluste dieses Bebens war allerdings Eligor selbst, der schwer verletzt wurde, als er mit seinem Höllenross in einem der Tunnel verschüttet wurde. Er erlag einige Wochen später seinen Verletzungen. Seine Nachfolge übernahm seine Gattin Leiripa.

Auch das nächste Unglück sollte nicht lange auf sich warten lassen. Als im Dustermond 05 n.d.l.M. ein fremder Gott in Rhûn einfiel, beraubte er die heimischen Götter ihrer Fähigkeiten und forderte die Herausgabe Aleas (Anmerkung der Chronisten: Bereits im Weinmond 00 n.d.60.M. wurde die feurige Göttin von jenem Gott entführt, konnte allerdings fünf Tage später von ihrem Mitgöttern befreit werden. Genauere Hintergründe und der Ereignishergang sind allerdings nicht rekonstruierbar). Erzürnt über diese Forderung und unfähig ihre Kräfte zu kontrollieren, brachte Alea den Vulkan aus Versehen zum Ausbruch. Einigen Magiern gelang es, hastig manche Tunnel zu versiegeln, doch für den Großteil der Stadt kam jede Hilfe zu spät. Die Häuser im Krater wurden zerstört und mehrere zehntausend Einwohner verloren ihr Leben.

Von dieser Katastrophe konnten bereits die meisten physischen Spuren beseitigt werden, als Ende des Saatmond 07 n.d.l.M. der nelarianische Hoffnungsfunke Elenya von einigen Daeva ermordet wurde und der Schutzwall um die Waldstadt fiel, sodass ihre Grenzen offen standen. Alea, die ihre Chance witterte, nun endlich die Waldstadt für sich zu beanspruchen, wie es ihr ihrer Meinung nach seit jeher zustünde, fiel ein weiteres mal mit ihrer pyranischen Horde dort ein. Doch wieder sollte es ihr nicht gelingen, denn die Geschichte der Schlacht acht Jahre zuvor wiederholte sich. So war es dieses Mal ihre Nichte Diana, die wie einst ihre Mutter den Nelarianern zur Hilfe kam und die Pyraner zurück drängte. Auch Azmera mischte sich zum Schluss erneut in die Kämpfe ein und beendete diese mit Hilfe ihrer Kampfpriester. Wenige Augenzeugen berichten von einem Treffen der drei Göttinnen auf einem dem Schlachtfeld angrenzenden Hügel, doch was wirklich zwischen den dreien besprochen wurde, vermag niemand zu sagen, denn ein Kreis aus Feuer verbarg sie vor den Blicken anderer und übertönte ihre Worte mit lautem Getöse. Fest steht jedoch, dass Alea nach diesem “Götterkaffeekränzchen”, wie es im Volksmund gerne genannt wird, ihre Gefolgsleute dazu aufrief, die Waffen niederzulegen und nach Hause zurück zu kehren, wo gefeiert werden sollte - und auch wurde.

Bevölkerung

Das Leben in der Vulkanstadt erfordert es, sich ein recht dickes Fell zuzulegen. So ist nicht nur der Vulkan selbst eine eher lebensfeindliche Umgebung, auch viele der Stadtbewohner sind Personen, denen man besser aus dem Weg geht. So zumindest der recht negative Ruf, den die Pyraner in anderen Teilen Rhûns haben. Allerdings kann man bei Weitem nicht alle über einen Kamm scheren. Die Kriminalitätsrate ist durchaus hoch, doch auch in der Vulkanstadt leben viele rechtschaffene und gesetzestreue Bürger, die ihr Leben ohne Gesetzesverstöße führen und sich einfach durchzuschlagen versuchen. Alea bietet in ihrem Reich vielen Wesen unterschiedlichster Moralvorstellungen ein Zuhause, sowie auch jenen, die schlicht das Leben in Dunkelheit oder unter der Erde bevorzugen. Anlässlich des letzten Vulkanausbruchs wurde eine Volkszählung im Eismond 05 n.d.l.M durchgeführt, um das Ausmaß der Verluste dieser Katastrophe einschätzen zu können. Es wurden 258.731 Personen gezählt, allerdings musste man sich eingestehen, dass diese Zahl wenig Aufschluss über die genauen Verluste bot. Eine Zählung wurde zuvor seit Jahrhunderten nicht mehr durchgeführt, und generell herrscht in Pyra eine hohe Fluktuation der Bürger. So ist die Stadt erwiesenermaßen jene mit der höchsten Kriminalitätsrate und die Stadtwache nicht in der Lage, alle der häufig aufkommenden Mordfälle zu lösen. Dazu kommt, dass durch die vielen schädlichen Gase des Vulkans Ersticken sowie Atemwegserkrankungen eine häufige Todesursache darstellen. Gleichzeitig ist es wohl Aleas Einfluss zu verdanken, dass die Geburtenrate der Stadt ungleich höher ist als die der Gebiete ihrer Mitgötter. Dadurch folgt, dass die Bevölkerung an sich im Durchschnitt auch recht jung ist, und wer es geschafft hat, ein hohes Alter zu erreichen, genießt durchaus Respekt, der nicht selten der Furcht entspringt.

Rasse Bevölkerungsanteil
Daeva 13,2%
Dunkelelfen 6,3%
Echsen 2,3%
Gargoyles 0,3%
Gefallene Malakhim 10,6%
Geister 0,1%
Gestaltenwandler 19,3%
Ghule 0,1%
Halbdaeva 23,6%
Kobolde 1,2%
Lamien bzw. Lilim 3,1%
Mänaden 0,1%
Incubi bzw. Succubi 2,4%
Vampire 0,3%
Werwesen 0,2%
Zwerge 16,9%

Religion

Pyra ist, wie alle Herrschaftsbereiche Rhûns, polytheistisch. Es wird anerkannt, dass jede der Gottheiten Rhûns einen elementaren Beitrag zum Überleben aller leistet, wobei jedoch der Großteil der Gebete an die Schutzpatronin der Vulkanstadt, Alea, gerichtet wird. Sie gilt als Lebensbringerin, die ihr Feuer in den Berg Pyra warf und so überhaupt Leben in dieser rauen Umgebung ermöglichte. Als Göttin der Fruchtbarkeit fungiert Alea auch als Beschützerin der Schwangeren, durch die Lust, welche ebenfalls zu ihren Attributen zählt, gilt sie auch als Göttin der Freude, des Tanzes, der Musik und der Feste.

Zugleich ist Alea auch die Göttin der Rache und der Bestrafung, die Frevler in ihre Schranken weist - oder vernichtet. Im einfachen Volk wird sie oft als Kriegsgöttin betitelt, was an ihren kriegerischen Zügen liegen mag. Diese wohnen zwar auch anderen Gottheiten innen, anders als Alea lassen sie sich allerdings nicht so leicht zu Kriegshandlungen verleiten. Aleas Jähzorn ist weit über die Grenzen ihres Patronats hinaus gefürchtet, wobei man in Pyra selbst allerdings mehr vor der Macht ihrer Zerstörungskraft erzittert. Die Hitze des Vulkans erinnert sie stets daran, dass es dieses Feuer ist, welches ihnen das Leben ermöglicht, es aber genauso auch dieses Feuer sein kann, das den Untergang der gesamten pyranischen Zivilisation bedeutet.

Grundsätze

Das Leben in den Schwefelbergen wurde überhaupt erst durch Aleas mächtiges Feuer möglich, weshalb dem Fruchtbarkeitskult in Pyra eine herausragende Bedeutung beigemessen wird. Kinder und Pflanzen gelten demnach fast als etwas Heiliges, insbesondere wenn diese in der Dunkelheit des Vulkans erblühen. Zugleich ist Alea auch von rachsüchtiger Natur, was sich in diversen Auseinandersetzungen mit Nelaris immer wieder zeigt - und wohl auch in Zukunft zeigen wird. So wie Alea in ihrem Feuer die Lebenslust und die zerstörerische Macht der Rache vereint, lassen sich auch ihre Schöpfungen von ihren Gelüsten leiten.

Anhänger der Alea findet man oft im Tempel zum Gebet: Hintergangene Eheleute bitten um Rache an ihren Gefährten, junge Frauen um die Ehre der Mutterschaft oder Krieger um eine sichere Hand im Kampf. Aber auch in weltlichen Handlungen, wie einer gepflegten Kneipenschlägerei oder im Versuch, ein Kind zu zeugen, kann man seine Hingabe zur Göttin beweisen.

Eine besonders große Kontroverse unter den Gläubigen stellt die Verhütung dar. Streng gläubige Fraktionen sehen die Verhinderung der Empfängnis - oder gar eine Abtreibung - als schlimmsten Frevel an ihrer Göttin an, während gemäßigte Gruppen die Ansicht vertreten, dass es die Entscheidung einer jeden Frau selbst ist, ob und wann sie bereit ist zu empfangen. Um der Fruchtbarkeit dennoch zu huldigen, kann man ihrer Ansicht nach auch durch Pflanzungen und Tier- oder Sklavenzuchten seinen Glauben beweisen. Da es Pflanzen mit abtreibender oder verhütender Wirkung gibt, müsse es schließlich auch im Willen der Göttin sein.

Feiertage

Der wichtigste Feiertag für Gläubige in Pyra ist der 21.Holzmond und wird in Form eines Erntedankfestes gewürdigt. Es ist der Tag, an dem man Alea für ihr Wirken ehrt und sich für Ernte und Nachkommen bedankt. Ihre Eigenschaft als Feuerelementar würdigt man am Abend mit einem großen Lagerfeuer, welches auch zur Mahnung, dass Feuer sowohl Lebensspender als auch Zerstörer ist, dient. In der Regel fließt zu diesem Fest viel Alkohol, und manche Anhänger der Feurigen nutzen diese Gelegenheit für zügellose Ausschweifungen, welche oft von den Mänaden angestachelt werden und nicht selten in Schlägereien enden.

Rangordnung im Tempel

Die Rangordnung im Tempel ist relativ einfach aufgebaut: Grundsätzlich beginnt jedes Mitglied als Kind des Tempels, was bedeutet, es lebt eine Zeit lang ohne wirklichen Rang im Dienste der Göttin im Tempel. Der Begriff leitet sich daher ab, da es meist Kinder sind, die die Lehre beginnen, die von ihren Eltern dem Tempel übergeben werden. Meist geschieht dies bereits in sehr jungen Jahren, sodass diese Kinder in der Regel nie ein Leben außerhalb des Tempel kennenlernen. Gründe dafür, dass die Eltern ihre Kinder dem Tempel überlassen, können vielfältig sein. So sind es oft arme oder besonders kinderreiche Familien, die auf diese Weise die Anzahl der Esser reduzieren, aber auch besonders gläubige Familien. Es werden aber auch Gläubige jeden Alters in den Tempel aufgenommen.

Nach mindestens zwei Jahren, oder bis ein Kind das zwölfte Lebensjahr erreicht hat, wird man offiziell in einer Zeremonie in den Kreis der Prediger aufgenommen. Diese Zeremonie findet jeweils am 21. Holzmond statt und beinhaltet den symbolischen Eintritt in die Priesterschaft, um Alea fortan als Tempeldiener zur Verfügung zu stehen. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Tempeldiener auch, zu Ehren ihrer Göttin ihre Beine zu verhüllen. Die Aufgaben eines Tempeldieners sind zu Beginn nicht sehr umfangreich: Teilnahme an Gebetsstunden und die Bewässerung der Tempelgärten gehören zu den täglichen Aufgaben.

Die Tempeldiener lassen sich leicht an zwei Merkmalen Erkennen: Zum einen die Körperbemalung aus Henna, die, je reicher sie vorhanden ist, umso mehr davon zeugt, dass der Betroffene eine besonders hohe Bindung zur Göttin besitzt. Zum anderen sind es kleine Schmuckstücke, meist aus Gold oder ähnlichen Edelmetallen, die am Gürtel des Rockes befestigt werden, der ihre Beine komplett verhüllt. Während die Bemalungen ausschließlich von Priestern durchgeführt werden können, sind die Schmuckstücke meist Geschenke von Gläubigen.

Um weiter innerhalb des Tempels aufsteigen zu können, muss man trotz aller Versuchungen seine Reinheit für Alea bewahren und jungfräulich bleiben. Viele Tempeldiener entscheiden sich jedoch auch dazu, Wonne- oder Rachediener zu werden und dabei auf einen Aufstieg in der Tempelhirarchie zu verzichten. Wonnediener sind dabei Männer und Frauen, die in ritualisierter Form Unerfahrenen ihre Sexualität und verschiedene Arten des Geschlechtsverkehrs nahe bringen.

An Rachediener wenden sich die Gläubigen, wenn sie für ein Unrecht Rache geübt sehen wollen. Die Rache im Namen der Göttin gilt dabei als besonders hart und zugleich gerecht. Es gilt jedoch zu beachten, dass diese nicht mehr in die eigene Hand genommen werden darf, nachdem man Aleas Einschreiten erbeten hat. Auch auf die Gefahr hin, dass die Bitte nicht erfüllt wird. Rachediener dürfen keine Lust an ihrer Pflicht verspüren. Die Aufgabe dient allein der Erfüllung ihrer Pflicht gegenüber ihrer Göttin, nicht zur Befriedigung sadistischer Gelüste.

Die jungfräulichen Tempeldiener, die in den Kreis der Priester aufgenommen werden wollen, müssen im Laufe ihres Dienstes eine Reihe von Prüfungen bestehen. Die Wahrung ihrer Jungfräulichkeit ist dabei die bekannteste der Aufgaben, die ihre Entschlossenheit und Willensstärke testen soll. Die Schändung einer dieser Jungfrauen wird mit einer Schändung Aleas gleichgesetzt und wird oft durch diese persönlich geahndet. Gelingt es den Anwärtern nicht, ihre auf die Persönlichkeit zugeschnittenen Prüfungen zu bestehen, leben sie zumeist mit einer gewissen Schande als Tempeldiener weiter und müssen fortan die niedersten Aufgaben erfüllen. Man erkennt sie, da ihre Beine nicht mehr vollkommen verhüllt sind und Röcke und Roben nur bis zu den Knien reichen.

Nach der Ernennung zum Priester genießt man einige Freiheiten und Privilegien, die man zuvor nicht hatte. So besteht nun die freie Wahl für einen Partner, mit dem Kinder gezeugt werden sollten. Zudem darf ein Priester darüber bestimmen, ob und wem Wonnediener beiliegen. Oft wird dieses Recht dazu missbraucht, einflussreichen Bewohnern der Stadt einen Tempeldiener als Bestechungsgeschenk oder - längerfristig - als Mätresse zukommen zu lassen.

Wer schließlich Hohepriester werden möchte, muss dafür bereits für Nachwuchs gesorgt haben. Die tatsächliche Ernennung kann jedoch nicht beeinflusst werden. Nur solche Mitglieder, deren Bindung zu Alea stark genug ist, dass sie sie als Medium nutzt, kommen in den engeren Kreis. Die letztliche Wahl trifft Alea jedoch selbst.

Herrschaftssystem

Da sich die weltliche Herrschaft erst seit kurzer Zeit in Pyra zu halten vermag, haben die Glaubensgrundsätze Aleas das Leben in der Stadt tief geprägt. Nur wer in der Lage ist, sich zu nehmen, was er begehrt, hat dies auch verdient. Dieses Recht des Stärkeren spiegelt sich auch in der Gesetzgebung der Stadt, die für schwere Vergehen die Todesstrafe - sogar bis zu einem gewissen Grad Selbstjustiz - und Sklaverei rechtfertigt.

Nach den kurzen Amtszeiten von Lanar und Eligor regiert heute Leiripa Wyn als Alleinherrscherin. Die Regentin führt ihre Stadt in Form einer absoluten Monarchie. Das bedeutet, dass sie nach eigenem Gutdünken Gesetze erlässt, diesen allerdings selbst nicht Folge leisten muss. Sie steht über den Gesetz und ist niemandem Rechenschaft schuldig, außer vielleicht Alea, welche sich allerdings aus den weltlichen Geschäften heraus hält. Durchgesetzt werden Leiripas Bestimmungen von der Stadtwache. Die Richter dagegen werden weiterhin von den Hohepriestern Aleas benannt.

Wirtschaft

Bekannt ist Pyra vor allem für den Export der Güter aus dem Bergbau. Dieser steht unter dem Monopol der Zwerge, die unzählige freie Arbeiter und noch mehr Sklaven beschäftigen. Gefördert wird hauptsächlich vulkanisches Gestein, wie Granit sowie Quarz und Feldspat. Besonders letztere beiden Rohstoffe werden neben dem reichlichen Export aber auch für die heimischen, gut ausgebauten Waffen- und Keramikindustrien genutzt. In den nordwestlichen Ausläufern der Schwefelberge Richtung der Manossianischen See finden sich einige Basaltsteinbrüche. Auch Bimsstein, welcher in vielen Bädern der Entfernung von Hornhaut dient, wird an den Vulkanen des Schwefelgebirges abgebaut und exportiert. Schwefel wird in größeren Mengen abgebaut und für die Produktion von Schwefelhölzern und Schwarzpulver verwendet. Das pyranische Feuerwerk ist besonders zu Festtagen ein begehrtes Exportgut. In geringeren Mengen werden auch Obsidian, Mangan und Erze, wie Eisen und Silber, abgebaut.

Im Dienstleistungssektor tragen die Bordelle den größten Marktanteil. Besonders hervor sticht das Etablissement von Madame le Monde, welches nahe dem Tempel Aleas liegt. Aber auch viele Mineure bieten ihre Dienste außerhalb des Berges an, um zum Beispiel auf den Schlachtfeldern der Nachbarländer Kriegsgräben und Tunnel anzulegen. Neben den Mineuren bieten auch Söldner oft ihre Dienste außerhalb der Stadt an.

Der etwas abseits gelegene und gut gesicherte Sklavenmarkt ist nicht nur legal in Pyra, sondern bietet der Wirtschaft einen weitreichenden Aspekt. Die Bieter kommen aus weiten Teilen Terruas, was sowohl das Touristik- als auch das Gastronomiegewerbe ankurbelt. Ihr Hauptgeschäft liegt aber selbstverständlich auf dem Markt, auf dem es Sklaven für allerlei Bedürfnisse zu kaufen gibt. Egal ob Arbeiter, Köche oder Lustsklaven, Kinder oder Erwachsene, Männer, Frauen oder Unbestimmte - der pyranische Sklavenmarkt bietet alles aus den verschiedenen Rassen an, die in Pyra beheimatet sind.

Alles was selbst für pyranische Verhältnisse illegal oder auch nur äußerst gefährlich ist, kann man zwar oft in gewöhnlichen Geschäften unter der Theke beziehen, allerdings muss man für viele dieser Dinge spezielle Händler, oder einen der verborgenen Märkte aufsuchen, die jedoch auch immer wieder ihren Standort wechseln. Dort findet man illegale Handelsgüter wie Gifte, Drogen, Waffen besonderer Machart und verbotene Schriften. Auch Dienstleistungen werden hier feilgeboten.

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