Manosse
Manosse ist eines der fünf bekannten Gebiete Rhûns und das Einzige, das unter Wasser liegt. Kurz nach dem Einschlag des letzten Meteoriten übergab Azmera die operativen Geschäfte einem Ältestenrat, während sie weiterhin als Schutzgöttin über Manosse herrscht.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Vor Rhûns Küsten liegt im Westen des Kontinents die Manossianische See, welche ebenso wie die anderen Gebiete Rhûns in ihrer einzigartigen Vielfalt erstrahlt. So grenzt das Meeresgebiet direkt an die Strände Seiyas an, dessen Kontinentalschelf von einem breiten Streifen eines farbenfrohen Riffes bedeckt wird, dessen Artenvielfalt unübertroffen ist. Das anschließende Bathyal (der Meeresboden ab einer Tiefe von 200m) fällt steil ab. In dessen Hängen befindet sich auch das weitläufige Gebiet der Stadt Manosse. Nach Norden hin vertieft sich der Boden zu einer Tiefseeschlucht, an deren Grund sich einige Hydrothermalquellen zu Schwarzen und Weißen Rauchern erheben. Ein Großteil des Meeresbodens der nördlichen Manossianischen See befindet sich in der abyssischen Region, das heißt einer Tiefe von 2000 bis 6000 Metern, und wird von weitläufigen Unterwassergebirgen durchzogen. Direkt an der Grenze des Tiefseegrabens erhebt sich ein besonders hohes Meeresgebirge, dessen höchste Spitzen als Inseln dem rhûn’schen Festland vorgelagert sind. Ein paar dieser Inseln werden dabei dem manossianischen Territorium zugehörig gewertet. Sie werden durch eine Reihe von natürlichen und magischen Schutzmaßnahmen vor dem unbefugten Betreten jener geschützt, die nicht zu den Bürgern Manosses gehören. So werden diese Inseln neben Wachposten auch durch Magie und von tückischen Strömungen, Klippen und Untiefen umgeben, die ein Navigieren mit Booten und Schiffen nahezu unmöglich machen.
Stadt
Hinter einem farbenfrohen Riff fällt der Boden in einen steilen Tiefseegraben ab, an dessen Grund sich Manosse erstreckt. Während ein Großteil der Stadt unter Wasser liegt, gibt es einige Bereiche, Gebäudeteile und Höhlen, die mit Luft gefüllt sind und so auch Bewohnern, die sich auf zwei Beinen fortbewegen möchten, ein müheloses Vorankommen ermöglichen. Nur wenige Gebäude ragen dabei wirklich hoch auf, wobei jedoch nicht einmal das höchste Gebäude näher als 100 m an die Oberfläche heran reicht. Somit gelangt kaum noch natürliches Sonnenlicht in die Bereiche der Stadt, was durch verschiedenste fluoreszierende Pflanzen und Kleinstlebewesen, die sich auf so ziemlich allen freien Oberflächen absetzen, ausgeglichen wird. Statt in die Höhe ragen einige Bauten in die Tiefe des Meeresbodens, in dem sich immer wieder luftbefüllte Höhlen finden, die zum Teil auch bewohnt werden. Im Zentrum der Stadt erheben sich der Tempel des Schicksals, um dessen Türme hin und wieder heilige Wale gesichtet werden können, und der Unterwasserpalast, in dem der Ältestenrat und die Verwaltung der Stadt untergebracht sind.
Klima
Gemäß der Tatsache, dass Manosse eine Stadt im Wasser ist, ändert sich das Klima an der Oberfläche infolge der Jahreszeiten, wobei nur während eines untypisch kalten Winters eine durchgehende Eisschicht entstehen könnte, da die Strömung sonst zu stark ist und die Temperaturen selten über lange Zeit kalt genug bleiben. Jenachdem ob man sich an kalten oder warmen Strömungen aufhält, ebenso wie in Abhängigkeit der Tiefe, herrschen in den Gewässern sehr unterschiedliche Temperaturen. In der Nähe der Thermalquellen können Wassertemperaturen von 300°C bis 2°C auf engstem Raum aufeinander treffen. Generell gilt jedoch, je näher man sich der Oberfläche befindet, desto wärmer ist die Wassertemperatur.
Flora und Fauna
Jenen, die an Land leben, ist nur wenig über die scheinbar endlose Artenvielfalt unter Wasser bekannt. Dem, der allerdings das Glück hat, in die Tiefen Manosses hinabsteigen zu können, eröffnet sich ein farben- und lebensfrohes Spektakel, wie man es an Land niemals erleben wird. Schon das Riff am Kontinentalschelf ist reich an unzähligen verschiedenen Arten von Korallen und Lebendgestein, welche von vielen bunten, kleinen und großen Fischen bewohnt werden. Hier finden sich auch Seepocken, -schnecken und -igel. Auch Rochen, Schildkröten und kleinere Haiarten sind hier nicht selten Gäste.
Besonders bekannt unter den Manossianern ist der Seebonsai, der nicht nur wunderschön aussieht, sondern auch einen sanften Klang durch die Wellen schickt, wenn der Wellengang um ihn herum rauer wird. So warnt er die Seebewohner vor aufkommenden Stürmen. Einer ebensolchen Bekanntheit erfreuen sich die Farbschnecken, die mit den verschiedenfarbigen Färbemitteln, welche man aus ihrem Sekret herstellen kann, einen großen Teil des manossianischen Exports ausmachen.
Je tiefer man gelangt, desto größer werden im Durchschnitt auch die Meeresbewohner. Große Haie und Wale sind hier oft zu sehen und Seehunde spielen in den Strömungen. Besonders berühmt sind jedoch die heiligen Wale der Azmera, die einem Blauwal zwar sehr ähnlich sind, sich von ihren Vettern aber durch ihr Metabewusstsein und ein sanft goldenes Leuchten unterscheiden.
Taucht man noch tiefer in den Tiefseegraben hinein, so stößt man bald auf die Thermalquellen und die dort sprudelnden Schwarzen und Weißen Raucher. Hier leben unzählige Kleinstlebewesen, Wirbellose und andere Fischarten, die sich in dem schwefelhaltigen und heißen Wasser wohl fühlen.
Von der Meeresoberfläche aus kann man vor allem Wal- und Delfinschulen beobachten, oder gelegentlich auch Haisichtungen machen. Auf den gut geschützten Inseln konnte sich eine nahezu unberührte Wildnis ausbreiten, die verschiedensten Vogelarten, Insekten und kleineren Säugetieren eine Heimat bieten. Am Strand finden sich oft Robbenkolonien.